Interview: Stefan Sebök von HORANDO

Christopher Fischer - Stefan Sebök

Christopher Fischer, Stefan Sebök (v.l.), Geschäftsführer (Quelle: HORANDO)

Welche Vorteile bietet der Online-Uhrenkauf?

Der Uhrenmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert und bietet jedem Händler natürlich ein sehr großes Potential, neue Märkte zu erschließen und entsprechend zu skalieren.

Gerade im „Neu-Uhren“ Bereich wissen Kunden im Voraus, was sie erwartet; Eine ungetragene, neue Uhr mit vollständigem Zubehör und Garantie. Kunden können online die Preise bei verschiedenen Anbietern vergleichen und sich informieren.

Im Onlinebereich ist im Gegensatz zu lokalen Juweliergeschäften eine gewisse Anonymität gewährleistet und Kunden haben weniger Hemmungen, Preise zu verhandeln. Dennoch wird Ihnen eine ausgezeichnete und individuelle Beratung sowohl digital per E-Mail als auch über den traditionellen Weg per Telefon oder face2face im Showroom angeboten.

Fehlt Ihren Kunden nicht die haptische Komponente beim Onlinekauf?

Die meisten Kunden wissen ziemlich genau, was Sie möchten. Wenn wir eine Beratung per Email oder am Telefon durchführen, geht es meistens um kleine Details wie Schließe oder Armband.

Wie erkennen Kunden seriöse Anbieter?

Aus meiner Sicht ist ein wichtiges Indiz, dass die Möglichkeit besteht, die Uhr auch direkt beim Händler abzuholen.
Große online Shops verfügen zudem über „Trusted Shops“ oder TÜV Siegel.

Horando beispielsweise ist auch bei „Trusted Shops“ und beim weltweiten Uhrenmarktplatz Chrono24 als „Trusted Seller“ gelistet.

Uns war es immer sehr wichtig, neben dem online Markt auch die traditionelle Schiene des Uhrenhandles nicht komplett außer Acht zu lassen. Aus diesem Grund haben wir das Juweliergeschäft eines ehemaligen Rolex Konzessionärs als Showroom und Büro umgebaut und sind zusätzlich auch direkter Konzessionär einiger Luxusuhrenhersteller.

Wie schließen Sie aus, dass Imitate bei Ihnen verkauft werden?

Wir handeln fast ausschließlich mit neuen Luxusuhren inkl. Box und Papiere und beziehen diese entweder direkt vom Hersteller oder von einem zuverlässigen Lieferantennetzwerk, welches in einem direkten Vertragsverhältnis mit den jeweiligen Marken steht. Demnach sind Echtheitszertifizierungen garantiert und das Problem von Imitaten kommt gar nicht erst auf. Darüber hinaus sind sowohl wir als auch unser Uhrenmacher aufgrund langjähriger Erfahrung und Expertise selbstverständlich in der Lage, ein Plagiat sofort zu erkennen.

Wer haftet, wenn Uhren beim Transport zum Kunden verloren gehen oder beschädigt werden?

Jede Uhr ist in vollem Umfang versichert. Wir verschicken ausschließlich als Wertversand und arbeiten hier mit renommierten Versandpartnern zusammen.

Wie setzen Sie sich gegen die Konkurrenz durch?

Der gesamte Uhrenmarkt ist äußerst dynamisch. Mit vielen „Konkurrenten“ arbeitet man auch immer wieder zusammen.
Wir versuchen jeden Tag eine Top Qualität zu attraktiven Preisen anzubieten und schnell zu liefern.

Mittlerweile beliefern wir neben unseren Endkunden auch zahlreiche Händlerkollegen und haben uns hier in den letzten Jahren einen guten Ruf erarbeitet und möchten darauf weiter aufbauen.

Welches sind Ihre wichtigsten Märkte?

Neben Deutschland, haben wir viele Kunden in Südosteuropa und den Skandinavischen Ländern.
Für uns wird zunehmend auch China wichtiger. Grundsätzlich haben wir natürlich auch Kunden in den USA sowie den Arabischen Emiraten und sehen, dass hier noch mögliches Potential liegt.

Was schreiben Sie über die Gründung von HORANDO in Ihren Memoiren?

Die Idee zu HORANDO (lat. HORA = die Stunde) kam uns bei einem Glas Rotwein.
Da wir bereits während des Studiums die Studienkasse mit dem Verkauf von gebrauchten Uhren etwas aufgebessert haben, wussten wir schon relativ lang, was im Uhrenmarkt für ein enormes Potential steckt.

Nach dem vermeintlich seriösen Weg über Unternehmensberatung und Industrie haben wir uns dann zu dem Schritt der Unternehmensgründung entschieden und sind darüber sehr glücklich.

Wir haben die ersten Uhren bei Ebay verkauft und unsere Gewinne in den eigenen Shop reinvestiert. Außerdem sind wir sehr froh, dass uns noch 100% unserer Firma gehört und wir selbst entscheiden können, wo der Weg zukünftig hingeht.

02. September 2016

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